Mörderische Medien
Die gutdeutsche Presse wird immer mal wieder als Lügenpresse bezeichnet.
Bei anderen Gelegenheiten wird von den Medien gesprochen, die sich von den Staatsmedien der DDR nicht unterschieden.
Doch diese Sicht auf die Presse Gutdeutschlands,
gibt die Verhältnisse ungenau wider und ist im Hinblick auf einen Vergleich mit den Medien der DDR einfach falsch.
Dass die Medien heutzutage vor allem lügen, das klingt erstmal gut.
Und wenn ich mir die Berichterstattung über meinen "Fall" aus dem letzten Mai anschaue,
dann liegt der Verdacht der Lüge schon fast auf der Hand.
Oder wie soll man es nennen, wenn ein Sender berichtet,
man habe Studenten den Zusammenhang von Anteil von Muslimen an der Bevölkerung und der Zahl der Terroranschläge berechnen lassen?
Wenn es sinngemäß heißt, auf diesem Blog hier hätte ich Muslime als verpacktes Vieh bezeichnet?
Diese beiden mir vom Rundfunk Berlin Brandenburg unterstellten Aufgaben bzw. Äußerungen,
habe ich so nie gestellt beziehungsweise getätigt.
Und das sehen auch Berliner Gerichte offenbar so.
Sie gaben im letzten Juni dem Antrag auf eine Einstweilige Verfügung statt.
Und vorgestern hat das Berliner Landgericht
die Berechtigung meiner Klage gegen den RBB noch einmal in jedem Punkt unmissverständlich bestätigt.
Der RBB darf die Behauptungen weiterhin nicht mehr verbreiten.
Aber hat der RBB deshalb gelogen?
Nein, gelogen hat er wohl nicht.
Zumindest in diesem Fall hat sich einfach einer der beauftragten Journalisten als intellektueller Armleuchter erwiesen.
Aber gut, er wird auch als Experte für Rechtsextremismus geführt.
Eine Sparte, in der sich die Armleuchter sammeln, wie die berühmten Fliegen ums Licht.
In der muss man von Statistik nichts wissen und von IT nicht und von Studenten,
die sich auch mal an einem Dozenten vergreifen könnten,
weil der nicht die Note gibt, die man gerne hätte, schon gar nicht.
Kurz gesagt: Der Journalist hat geschlampt.
Bei der Recherche, beim Denken, keim Schreiben.
Aber so kennen wir die stürmischen Journalisten Gutdeutschlands ja nun schon eine Weile.
Aber gelogen?
Vielleicht könnte man es als eine Lüge bezeichnen, dass der RBB diese Gerichtsentscheidung wohl kaum öffentlich machen wird.
Doch auch hier ist Vertuschung wohl das juristisch korrekte.
Von der moralischen Seite will ich gar nicht erst kommen.
Für diese Medien gilt, was Robert Redford in den 3 Tagen des Condors über Geheimdienste sagt:
"Ihr denkt, ihr sagt schon die Wahrheit, wenn ihr nicht lügt."
Zu dieser notorischen Dummheit gesellt sich nun eine tiefere Absicht.
Sie ist es, die den Eindruck erweckt, Staatsmedien sei für solche Sender das passende Schimpfwort;
so, als wäre der RBB ein Wiedergänger von DDR I.
Was man, beim Blick aufs Personal, ja auch durchaus annehmen kann.
Doch der RBB und auch die anderen Medien sind nicht wirklich Staatsfunk.
Staatsfunk - das setzte einen Staat mit einer autoritären Regierung voraus.
Doch die haben wir nicht; Merkel und Konsorten werden von den Deutschen noch immer gewählt.
Aber so sind sie eben die Deutschen, wenn man sie wählen lässt, was sie möchten.
Es endet selten zu ihrem Guten.
Die Medien aber sind losgelöst von der politischen Macht der Regierung.
Sie agieren allein nach ihrer Facon.
Sie können also auch schreiben, was sie tatsächlich denken.
Daher ist der Vergleich mit den Medien der DDR im Grunde völlig absurd.
Hätte im Neuen Deutschland jemand mehr als die erlaubte Kritik formuliert -
er hätte am nächsten Tag nicht nur auf der Straße gesessen.
Die Schreiberlinge in jenem Blatt des sozialistischen Stumpfsinns waren Lakaien,
wie es auch die Schreiberlinge des Völkischen Beobachters welche waren.
Den Schreiberlingen der gutdeutschen Presse wird nichts von oben diktiert.
Was sie denken, das ist - den Neigungen von Linken und Grünen sei es gedankt -,
das ist allein den Inhalten eben jener Ideologien geschuldet, wie sie bei Linken und Grünen grassieren.
Eine deutsche Regierung, die Vernunft annehmen
und den Islam als Fremdkörper dieses Landes und seiner Kultur des Landes verwiese -
eine solche Regierung würde medial ins Abseits gestellt.
Gleichgeschaltet wirken die Medien dann aber doch; und haben damit ein zentrales Kriterium autoritären Denkens erfüllt.
Doch diese Gleichschaltung ist nicht oben verordnet; sie kommt von innen.
Diese Medien denken einfach alle das wesentlich Gleiche.
So bilden sie die wirkmächtige Einheitsfront gutmenschheitlicher Ideologie.
Und das auf allen Kanälen.
Die intelligenteren Bürger finden den Einheitsbrei mittlerweile unappetitlich.
Sie wollen ihn weder lesen noch gar bezahlen.
Die Medien sind also keineswegs gleichgeschaltet - sie denken eben nur alle das Gleiche.
Sie denken im ideologischen Gleichschritt.
Umgekehrt wird somit ein Schuh aus der Rede vom staatlich gelenkten Medienzirkus.
Diese Medien selbst sind eine Macht.
Und die nutzen sie gnadenlos aus
um eben ihre gutdeutschen Ideologien öffentlich werden zu lassen.
Die Schließung der Grenzen kontern sie mit einer Flut von Bildern im Mittelmeer ertrinkender Babys.
Und schon spurt die Regierung.
Und so haben Politik und Medien eines gemeinsam: Es geht um die Macht und nur um die Macht.
Mit Moral in Form einer journalistischen Ethik haben sie herzlich wenig zu schaffen.
Sie schreiben eben einen Artikel, in dem sie schlecht recherchierten Unsinn verbreiten.
Für den Schaden, den sie anrichten können, kommen sie am Ende womöglich nicht einmal auf.
Verantwortung kennen sie nicht, müssen sie auch nicht kennen - darin vielen Politikern ähnlich.
Damit haben diese Machtzentren der Moderne einen der wichtigsten Aspekte totalitärer Herrschaft bewahrt.
Die fehlende Verantwortung für das eigene Handeln.
Der Mord, den sie auslösen könnten,
die Flüchtlingskrise, die ein Land an den Abgrund manövriert,
oder, wie in meinem Fall, das berufliche Leben, das sie in wenigen Minuten fürs erste auslöschen können -
das alles kümmert sie nicht.
Und das gibt der Rede von mörderischen Medien jedes Recht und sei es auch nur im übertragenen Sinne.
Das Gefühl, das man gegenüber diesen in jeder Hinsicht feigen Jägern empfindet,
wenn man ihnen diesmal entkam, ist also durchaus tief und erhebend.
Der hochrote Kopf des gegnerischen Anwalts, dem in wenigen Worten deutlich gemacht wird,
dass Statistik wohl nicht sein Ding ist;
das verkrampfte Zucken des Häschers, der nach einem Jahr merkt, in seiner eigenen Falle zu sitzen,
vermehrt vielleicht um die Einsicht, dass man sich mit einem unberechenbaren Mathematiker nicht anlegen sollte.
Dieser Anblick bietet für den Moment, was man Genugtuung nennt; auch Stolz.
Glück ist es nicht.
Denn es ist nur ein Sieg.
Und vor dem warnte schon Golo Mann:
In jedem Sieg ist etwas, dessen man sich schämen sollte.
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